Das ist eine rasche (schludrige) Übung mit einer weißen Wachskerze, Aquarellfarben und mit einem schwarzen Aquarellstift.
Ich trage zunächst mit der weißen Wachskerze zarte Birken-Stämme auf das Aquarell Blatt auf.
Danach mische ich Gelb- und Grün töne, (Paynes Grau bläulich mit Zitronengelb gemischt, ergeben je nach Beigabe von Wasser sehr schöne grüne Blattfarben) die ich etwas wässrig über die weißen Wachs-Stämme auftrage.
Die Wachskerze nimmt keine Farbe an und so erkennen wir die weißen Stämme bereits nach dem ersten Farbauftrag.
Nun spritze ich ebenso mit Gelb- und Grün tönen die Blätter vorsichtig mit dem Pinsel auf. Die Blätter dürfen ruhig zusammen fließen. Das macht es lebendiger.
Wichtig: Immer darauf achten, dass zwischen dem Blattwerk etwas weiß bleibt (also den Hintergrund aussparen) Besonders die Technik Aquarell profitiert von den Aussparungen im Hintergrund. ob es sich um Blattwerk oder anderes handelt. Es verleiht dem Bild mehr Leuchtkraft.
Viele KünstlerInnen sind der festen Überzeugung: "Aquarell lebt vom Weiß der Aussparung, die das Licht- und Schattenspiel" damit bestimmt und dem Bild eine ganz besondere Ausstrahlung verleiht.
Trotzdem kann es rasch passieren, dass man ein Aquarell "zu malt" - zu wenig weiß lässt (auch mir ist das ganz oft passiert) und es ergibt mitunter trotzdem ein zufriedenstellendes Ergebnis. Es ist natürlich auch reine Geschmacksache.
"Kunst liegt im Auge des Betrachters."
In der Trockenphase der Birken-Blätter widmen wir uns inzwischen den Baum-Stämmen. Die Baumstämme sollten nass sein. Also über die Wachskerze entlang mit dem Pinsel sauberes Wasser auftragen.
Mit dem nassen, schwarzen Aquarellstift deute ich die dunklen Flecken am Rande des Birken-Stammes auf dem ganzen Stamm entlang vorsichtig an. Das Schwarz sucht sich seinen Weg im Wasser und die vorher aufgetragene Wachskerze nimmt keine Farbe an. Das erzeugt jedoch eine schöne Baumstamm-Struktur.
Achte darauf, dass der Stift nicht in den Hintergrund gerät, (dieser sollte bei diesem Vorgang trocken sein) denn sonst wirken die Farben schmutzig und der Baumstamm wird dadurch zerstückelt.
Du kannst natürlich ersatzweise schwarze Aquarellfarbe benützen, aber auch da muss man darauf achten, dass das Schwarz nicht mit den anderen Farben zusammenfließt, denn das verändert die aufgetragenen Farben und lässt auch in diesem Fall die Farben schmutzig erscheinen.
Mit dem Stift wirst Du als Neuling vermutlich gezielter und rascher arbeiten können.
Warten, bis das obere Blattwerk getrocknet ist. (unbedingt).
Danach ziehe ich mit dem nassen, schwarzen Aquarellstift vorsichtig kleine Andeutungen aus dem Stamm die Äste heraus. Dazu sollte der Stamm unbedingt noch nass sein, denn auch das macht Strukturen, wovon ein Aquarell profitiert.
Mit dem nächsten Schritt mische ich dunkle Gelb- und Grün töne, um noch einmal über die Blätter darüber zu spritzen. Das macht die Birken fülliger.
Auch da ist es ratsam, etwas zu warten, denn im Trockenzustand nimmt das Aquarell die dunklen Farben besser auf und lässt sie von den hellen gut unterscheiden.
Achte dabei, dass die Aussparungen nicht überspritzt werden.
Um das Bild abzurunden, kann man in den Hintergrund noch vorsichtig einige Farben, oder auch nur reine Wassertropfen hinein spritzen, um einige Strukturen zu erhalten.
Fertig ist die Übung: "Birken".
Anmerkung: Aquarellfarben sind Wasserfarben, deswegen sollte man mit Wasser nicht sparen. Das Trocknen erfordert natürlich Geduld, woran man gerne scheitert. Man lernt aber sehr rasch das Ergebnis zu schätzen, das sich daraus ergibt.
Diese Übung lässt sich natürlich auch mit anderen Farben umsetzen. Probiere es aus und lerne die Farben und deren Verlauf und vor allem das Mischen der Farben dabei besser kennen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Experimentieren.
gez. J.P.E.